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Rot-Gelbes Atomium mit dem Titel "13. Westfälische Kulturkonferenz"

Personen unterhalten sich an einem Info-Stand. Im Hintergrund sieht man Plakate.

Info-Stände

Ein Plakat der 13. Westfälischen Kulturkonferenz im Vordergrund. Der Hintergrund ist unscharf.

Info-Stand 1: Faire Bezahlung: Zwischen Matrix, Untergrenzen und Basishonoraren

Ulrike Seybold
NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste

In NRW gelten ab 2026 Honoraruntergrenzen für alle vom Land geförderten Kulturprojekte. Kernstück der Regelung ist eine Matrix, die Honorarsätze nach Sparten und weiteren Kriterien auffächert. Die Honorarempfehlungen der Fachverbände waren Ausgangsbasis, wurden aber nicht eins zu eins übernommen. In NRW soll die Matrix angewendet werden, sobald ein Euro Landesgeld in ein Projekt fließt. Auch auf Bundesebene gelten seit Juli 2024 Honoraruntergrenzen – aber nur, wenn der Bund sich mit mindestens 50 Prozent an einem Projekt beteiligt. Neben den Empfehlungen der Fachverbände können hierfür auch die ver.di-Basishonorare angewendet werden. Der Info-Stand hat Basisinformationen zum Stand der Diskussion um faire Bezahlung vermittelt.

Info-Stand 2: Reality Check Kultur

Anja Herzberg und Monique Collas, Kulturamt Essen
Dr. Sabine Sutter, Studio Wundermaterial

Ziele des Projekts [#realitycheckkultur] sind: die Förderung der direkten Kommunikation zwischen jungen Menschen und Kulturorten, die Sichtbarmachung von Hürden und das Finden von Lösungsansätzen für deren Abbau, die Beteiligung von jungen Menschen in der Stadtgesellschaft, der Abbau von Schwellenängsten und die Ansprache neuer Gruppen und Communities.

Das Beratungsteam von [#realitycheckkultur] 2024 setzt sich aus elf jungen Menschen mit starkem Bezug zu Bezirk 1 in Essen zusammen und wird drei Kulturorte in Essen beraten. Für ihre Arbeit werden die jungen Expert:innen für Zukunft bezahlt. Über die Honorierung erfahren sie eine Anerkennung ihrer geleisteten Kulturarbeit in einem unabhängigen Beratungsteam. Das Format soll in den Folgejahren in allen weiteren Essener Bezirken durchgeführt werden und gibt ein gelingendes Beispiel für neue Beteiligungsformate.

Weitere Infos

Info-Stand 3: Führungskultur im Wandel

Rabea Baumeister und Christopher Koopmann
LWL-Haupt- und Personalabteilung
Transformation und Innovation

Was macht eine gute Führungskraft aus? Am Infostand konnten Besucher:innen in den Austausch gehen und ihre Erfahrungen teilen: von inspirierenden Führungspersönlichkeiten bis zu den Qualitäten, die Teams erfolgreich machen. Themen wie die sieben Qualitäten effektiver Teams und die vier Räume von Organisationen (individueller, operativer, Beziehungs- und Steuerungsraum) regten zur Reflexion an. Zudem wurde diskutiert, wie klassische Führungsaufgaben neu gedacht und im Sinne von Partizipation auf Teams verteilt werden können. Eine Einladung, Führungskultur gemeinsam weiterzuentwickeln.

Kontakt

Info-Stand 4: Wie, Widerstand? Ein Mitmach-Angebot zur Selbstreflexion

Dr. Kerstin Große-Wöhrmann (Synergize) und
Barbara Westphal (Westphal Coaching)

Arbeitskultur ist davon bestimmt, in Beziehung(en) zu gehen, eine Rolle einzunehmen, Prozesse zu gestalten, inhaltlich zu wirken, auf Ressourcen – Energie, Wissen, Geld, Kontakte – zu schauen etc.

Das heißt auch, sich als kompetent und wirkmächtig zu zeigen, Karriere, Status und Einkommen zu verfolgen und idealerweise einem sinnvollen Tun nachzugehen. Nicht selten geraten wir an Grenzen, unsere eigenen im Innen oder an die anderer im Außen. Es gibt Wertekonflikte, bremsende Überzeugungen, alte Ängste, blinde Flecken oder unausgegorene Bedürfnisse. Wie nehmen wir Widerstände wahr? Wie reagieren wir? Körperlich, emotional, rational? Um bewusst mit Widerstand umgehen zu können, ist es unerlässlich, das eigene Denken und Fühlen zu öffnen.

Synergize

Westphal Coaching

Info-Stand 5: Projekt Digitizing Living Heritage – bewahren, dokumentieren, teilen

Konrad Gutkowski und Ellen Bömler, LWL-Museen für Industriekultur
Dr. Lisa Maubach, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

Vorführbetriebe in Museen bewahren historische Arbeitstechniken, die Besuchenden Einblicke in vergangene Arbeitswelten bieten. Die vorführenden Personen sind die zentralen Wissensträger:innen, deren praktisches, oft implizites Wissen von jahrelanger Erfahrung geprägt ist. Viele dieser Expert:innen, häufig Ehrenamtliche oder Fachkräfte im Ruhestand, stehen kurz vor dem Ausscheiden. Und die Arbeitswelt hat sich so rasch gewandelt, dass es immer weniger Wissensträger:innen gibt, die sich mit alten Techniken auskennen. Dies gefährdet vielerorts die Fortführung der Vorführbetriebe. Das Projekt „Digitizing Living Heritage – bewahren, dokumentieren, teilen“ widmet sich der Sicherung dieses Wissens durch audiovisuelle Dokumentation, um den Wissenstransfer an Nachwuchskräfte zu erleichtern.

Weitere Infos

Info-Stand 6: Diversity-Tour in den LWL-Museen für Industriekultur

Sylvia Bachmann und Delia Pätzold
LWL-Museum Henrichshütte

Diversität konkret

Wie können wir ein diversitätsfreundliches und diskriminierungskritisches Umfeld für Mitarbeiter:innen schaffen und die Vielfalt in unseren Teams fördern? Mit dieser Fragestellung sind wir in die Diskussion mit den Teilnehmenden der Workshops gegangen. Auf Basis einer aktuellen Mitarbeitendenbefragung an den LWL-Museen für Industriekultur haben wir mit den Teilnehmenden in den Table Sessions konkrete Maßnahmen für die jeweiligen Häuser erarbeitet.

Weitere Informationen: www.lwl-industriekultur.de

Info-Stand 7: Zukunft Ehrenamt sichern – Kooperationsprojekt von WHB und SGV

Frauke Hoffschulte
Westfälischer Heimatbund e.V.

Die Ansprache und Gewinnung Ehrenamtlicher sowie ihre Bindung und Qualifizierung sind zentrale Herausforderungen für die Vereinsszene. Interessierte für Projekte und Aktivitäten eines Vereins zu gewinnen ist das eine – Menschen zu finden, die ein Ehrenamt im Vorstand übernehmen, das andere. Um die Frage nach der Zukunft des Ehrenamtes zu beantworten, führte der Sauerländische Gebirgsverein e.V. (SGV) gemeinsam mit dem Westfälischen Heimatbund e.V. (WHB) das Pilotprojekt „Zukunft Ehrenamt sichern“ durch.

Nach einer Analysephase wurden übertragbare Lösungen und Handlungsempfehlungen für strukturelle Probleme in der Ehrenamtsarbeit und Vereinsstruktur entwickelt, angewendet und in der Praxis erprobt. Zum Wissenstransfer dient 2025 eine Handreichung in der Reihe des WHB mit Checklisten und Materialien im Sinne eines modularen Baukastensystems.

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Info-Stand 8: Historische Kulturtechniken

Anna Stein und Sandra Hoeritzsch
LWL-Freilichtmuseum Detmold

Info-Stand 9: Vom Studium in die Kulturarbeit – Perspektiven zur Vernetzung

Dr. Lena Krull
Universität Münster

Für Hochschulabsolvent:innen insbesondere in geisteswissenschaftlichen Fächern ist Kulturarbeit eine reizvolle Karriereoption. Umgekehrt suchen Kulturinstitutionen verstärkt nach qualifizierten Expert:innen für Verwaltung und Management. Der Info-Stand zeigte auf, welche Kontaktpunkte zwischen Studierenden, Absolvent:innen und potenziellen Arbeitgebern die Universität Münster schafft: Der zentrale Career Service der Universität betreut mit UNIKAP.MS ein eigenes Karriereportal und konzipiert gemeinsam mit Arbeitgebern Workshops und Exkursionen. Auf der Ebene der Studienfächer bietet etwa die Schnittstelle Geschichte & Beruf am Historischen Seminar Vernetzungsmöglichkeiten über Lehrprojekte sowie die jährliche Veranstaltung „Berufe für Historiker:innen“.

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Info-Stand 10: Streifen ziehen – eine interaktive Volxperformance zu Fragen von Arbeit und Kultur

Volxtheater der Theaterwerkstatt Bethel
Künstlerische Leitung: Matthias Gräßlin und Pauline Elges
Ensemble: Katharina Duch, Veit Osthoff, Pia Ringhoff, Antonia von Reden, Henrik Weber

Mit der Volxperformance „Streifen ziehen“ sind die Performer:innen mit den Teilnehmenden der Konferenz im Spiel mit Rollen, Klebebändern und Stiften über Fragen des Verhältnisses von Arbeit und Kultur in einen reflexiven Flow geraten. In den grafischen Installationen schlugen sich diverse Perspektiven und Aspekte nieder: kulturelle Märkte, künstlerisches Prekariat, Macht-Spiele, Kommunikationskulturen zwischen Kunst, Verwaltung und Politik, Generationenverhältnisse und vieles mehr.

Am Stand wurde über die Arbeit der Theaterwerkstatt Bethel im Bereich vielfältiger Kulturarbeit und Organisationsentwicklung informiert. Aktuelle Literatur hierzu: Gräßlin, Matthias, Zielke, Nicole (Hrsg.): Ins Offene. Kultur der Vielfalt gestalten. 1. Auflage. Bielefeld: ATHENA bei wbv, 2023.

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Info-Stand 11: Treffpunkt Freie Szene

Simone Schiffer, LWL-Kulturabteilung

Erneut vergab der LWL Freie-Szene-Pässe an Mitglieder kulturpolitischer Interessensvertretungen sowie kulturpolitisch Aktive und Interessierte der Freien Szene in Westfalen-Lippe. Ziel ist es, die Beteiligung von freischaffenden Künstler:innen am kulturpolitischen Austausch zu fördern. Der „Treffpunkt Freie Szene“ war Anlaufstelle zum Netzwerken untereinander und bot Informationen zu Fördermöglichkeiten des LWL speziell für die Freie Szene. 

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