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Blaugrünes Atomium mit dem Schriftzug "14. Westfälische Kulturkonferenz, 05.12.2025"

Programm


Moderation: Prasanna Oommen (Köln)


Ab 9:00 Uhr

Ankommen und Anmeldung 


10:00 Uhr  

Begrüßung   

Dr. Georg Lunemann, Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 

Ina Brandes MdL, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW  


10:15 Uhr

Dimension 1: KI einordnen und verstehen

Generative KI. Grundlagen, Herausforderungen, Perspektiven

Ralph Burmester, Deutsches Museum Bonn. Forum für Künstliche Intelligenz


Precious Camouflage: The Code – ein künstlerischer Kommentar über Körper, Künstliche Intelligenz und die Politik des Sichtbaren

Charlotte Triebus, Forscherin und Choreographin (NRW)


Chancen erkennen, Risiken minimieren

Fragen an Charlotte Triebus und Ralph Burmester
 

Perspektive Kulturverwaltung:

Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Münster)

Dr. Corinna Franz, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Rheinland (Köln)
 

Perspektive Kulturorganisation:

Markus Steinwender, Intendant des Apollo Theaters (Siegen)

Elisabeth Webel, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Stadtbücherei Lemgo e. V.

Perspektive Kulturwirtschaft und Freie Szene:

Daniel Wolter, Inhaber von Die Eule – Filmstübchen Steinfurt

Viv Lennert, Medienkünstlerin und Kuratorin (Dortmund, Berlin)


13 Uhr  

Mittagspause  

Für das leibliche Wohl wird gesorgt.  


14 Uhr

Dimension 2: KI anwenden 

KI-Werkstatt

Die KI-Werkstatt schafft einen praxisnahen Zugang zu generativer Künstlicher Intelligenz und berücksichtigt dabei unterschiedliche Kompetenzstufen der Teilnehmer:innen. Hier können Sie unterschiedliche Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten generativer KI kennenlernen und ausprobieren. Zehn Stationen stehen zur Auswahl (für konkrete Informationen bitte nach unten scrollen). Bringen Sie Ihr konkretes Anliegen mit.  

Dimension 3: KI reflektieren

Foren

Durch KI rücken manche gesellschaftlichen und ethischen Fragen ganz neu in den Blick. Fünf Foren zu Themen mit besonderer Relevanz für Kunst und Kultur bieten die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion. Wählen Sie aus fünf Foren (für konkrete Informationen bitte nach unten scrollen).
 

Ablauf: Die KI-Werkstatt und die Foren finden parallel in zwei Runden statt. Jede Runde dauert 60 Minuten. Entscheiden Sie bei Ihrer Anmeldung, womit Sie die beiden Runden verbringen.

14 Uhr: KI-Werkstatt und Foren: erste Runde

15 Uhr: Kaffee- und Wechselpause

15:30 Uhr: KI-Werkstatt und Foren: zweite Runde 


16:30 Uhr

Reflexion

Was nehmen wir mit?


Verabschiedung 

Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Münster)


 17 Uhr

Ende der Konferenz  


Dimension 2: KI anwenden

In Dimension 2 stehen Ihnen in der KI-Werkstatt 10 Stationen zur Verfügung, um verschiedene Anwendungsbereiche generativer KI zu erproben. Wählen Sie eine Station aus.

01: Texte erzeugen

Stefan Althaus, LWL-Kulturabteilung (Münster)

Diese Station befasst sich mit verschiedenen auf Sprachmodellen basierenden KI-Chatbots.


Kompetenzstufe: Basis

02: Bilder erzeugen

Lida Batdorf und Jan Telgkamp, LWL-Medienzentrum (Münster)

Wie kann KI Grafiker:innen bei der Bildbearbeitung unterstützen?
Wie können zufriedenstellende Ergebnisse auch mit wenig Vorwissen erreicht werden?


Kompetenzstufe: Basis

03: Audio generieren

Lukas Kleine-Schütte, LWL-Kulturabteilung (Münster)

In Anwendungsbeispielen werden Text-to-Speech-
Modelle und Voice-Bots erprobt.


Kompetenzstufe: Basis

04: Video generieren

Robin Hetkämper, Legal Tegrity (Gladbeck)

Einstieg in die toolbasierte Erzeugung von Videos per KI.


Kompetenzstufe: Basis

05: Präsentationen erstellen

Rafaela Aulbach, Industrie- und Handelskammer (München)

Exmplarische Einführung in KI-Tools zur Präsentationserstellung.


Kompetenzstufe: Basis

06: KI erkennen und Verzerrungseffekte einschätzen

Robert Pimpl, ZSAMEA Coaching & Mentoring, Industrie- und Handelskammer (Ratingen)

Praxisbezogenes Bewusstsein für die möglichen Verzerrungseffekte beim Einsatz generativer KI entwickeln und an konkreten Aufgabenstellungen schärfen.
Zugleich typischen Bias als Indikator für KI-generierte Ergebnisse erkennen können und für den weiteren KI-Einsatz berücksichtigen.


Kompetenzstufe: Basis

07: KI im Vereinskontext

Team Ehrenamt 2.0 (Köln)

Hier dreht sich alles um den Einsatz von KI im Ehrenamt. Testet live, wie „AIronman“ euren Vereinskontext analysiert und maßgeschneiderte Tipps gibt.


Kompetenzstufe: Basis

08: Übersetzen, transkribieren und zusammenfassen

Christian Müller, Sozial-PR (Hattingen)

Darstellung verfügbarer Lösungen zur Textbearbeitung, Transkription und Übersetzung sowie methodische Ansätze für die Praxis.


Kompetenzstufe: Fortgeschritten

09: Recherchieren und Informationen verarbeiten

Dominic Eickhoff, LWL-Archivamt (Münster)

Rechercheszenarien und Information-Retrieval, die gezielt durch KI-Tools und Kontext-Embedding unterstützt werden sollen.


Kompetenzstufe: Explorativ

10: Open-Source und Offline KI

Johannes Hofmann, ki.erlernen.jetzt (Hamburg)

Ansatz und Machbarkeit lokaler KI-Anwendungen (KI-Chatbot, Automatisierungsanwendungen) für Einzelne und Teams als Bestandteil eines verantwortungsvollen KI-Einsatzkonzeptes.


Kompetenzstufe: Explorativ

Dimension 3: KI reflektieren

Durch KI rücken manche gesellschaftlichen und ethischen Fragen ganz neu in den Blick. Wählen Sie aus fünf Themen mit besonderer Relevanz für Kunst und Kultur aus.

Forum 1: Model Collapse. Kulturelle Arbeit und die Zukunft der Wissensgesellschaft

Matthias Hornschuh, Komponist/Publizist (Köln)

Kulturelle Arbeit ist Arbeit, wird aber teils nicht so betrachtet und daher an einigen Stellen nicht so behandelt. Die schöpferisch Tätigen sind der Asymmetrie monopolisierter Märkte ausgeliefert, was zum Verlust der Resilienz an der Basis der Kultur-, Medien- und Wissensarbeit führt. Konflikte um das Recht an der eigenen Arbeit existierten schon lange vor KI. Doch generative KI wirkt wie ein Brandbeschleuniger, der auf ein hell loderndes Feuer trifft. Gleichzeitig ist die Gesellschaft auf die Leistung der schöpferisch Tätigen, und damit auch der Künstler:innen, angewiesen. Mehr als ihr klar ist. Und weit mehr als sie aktuell in Fragen von Rechtsetzung und Regulierung bereit ist zu berücksichtigen.

Besonders mit Blick auf das Urheberrecht nehmen in weiten Teilen von Kunst und Kultur Verunsicherung und Wut zu. Neben die Sorge um das Recht an der eigenen Arbeit – und damit letztlich um die künstlerische Profession – tritt die Überforderung durch die Komplexität und das Tempo aktueller Entwicklungen, die nie nur technologisch sind. Das beste Mittel gegen Ohnmacht ist Orientierung und um Entlastung zu finden hilft es, die relevanten Fragen zu kennen. Welche Perspektiven haben professionell schöpferisch Tätige in einer Zukunft ohne Vergütungsanspruch bei der Verwertung ihrer Arbeit durch KI? Und welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf die Relevanz von Kunst und Kultur in der Gesellschaft?

Zu diesen und anderen wichtigen Fragen geben wir in diesem Forum die Möglichkeit zum Austausch.

Forum 2: KI und Datenschutz

Astrid Christofori, Anwältin (Wuppertal)

Die Nutzung von KI kann unsere Arbeit erleichtern und effizienter machen. Gleichzeitig müssen wir bei der Nutzung von KI sowohl den Umgang mit unseren eigenen personenbezogenen Daten als auch unseren Umgang mit den Persönlichkeitsrechten und personenbezogenen Daten anderer Menschen hinterfragen. Gerade im Kulturbereich gilt es zu überlegen, welche KI-Tools wofür genutzt werden können, welche eher nicht, welche Informationen verarbeitet werden dürfen und wer darüber entscheidet. Zwischen Datenschutz, Persönlichkeitsrechten und Transparenz stellen sich viele Fragen zum rechtssicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz.

Das Forum beleuchtet, welche Herausforderungen oder gar Risiken KI-Anwendungen für Institutionen und Kulturschaffende bergen können, und zeigt zugleich, wie vertrauenswürdige und sichere Praktiken der KI-Anwendung gestaltet werden können.

Das Forum diskutiert diese Fragen anhand praktischer Beispiele. Ziel ist es, den Teilnehmenden eine Orientierung zu bieten und gemeinsame Standards im Umgang mit dem Thema Datenschutz zu reflektieren. Es gilt, die Kreativität zu fördern ohne den für eine demokratische Gesellschaft wichtigen Datenschutz zu vernachlässigen.

Forum 3: KI und Nachhaltigkeit – Zwischen Hoffnung und Verantwortung

Stephan Ley, LUWE GmbH (Erftstadt)

Generative KI beinhaltet zum einen ein Versprechen für effizientere gesellschaftliche Mechanismen und zum anderen eine Bedrohung unserer Umwelt und unserer sozialen Strukturen. Dieses Spannungsfeld bewegt nicht nur Technik- und Nachhaltigkeitsexpert:innen.

In dem Forum beleuchten wir diese Aspekte: von visionären Ansätzen, um mit Hilfe von KI Möglichkeiten der Kulturarbeit zu unterstützen, bis hin zu den kritischen Fragen nach Energieverbrauch, ökologischer Belastung und gesellschaftlicher Verantwortung.

Nach einem kurzen Impuls sind die Teilnehmer:innen eingeladen, ihre Gedanken, Bedenken und Ideen einzubringen. Gemeinsam wollen wir den Handlungsraum ausloten, Perspektiven austauschen und nach Wegen suchen, wie Kultur- und Kreativarbeiter:innen nachhaltig mit KI umgehen können. Offen für Skepsis wie für Optimismus – und für alle, die die Zukunft aktiv mitgestalten möchten.

Forum 4: ChatGPT und Stereotype – Ausschluss vorprogrammiert?!

Katharina Mosene, Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (Berlin) und Leibniz-Institut für Medienforschung (Hamburg)

Mit vortrainierten Sprachmodellen wie ChatGPT hält die Künstliche Intelligenz (KI) Einzug in unsere Lebenswelt. Der Einsatz dieser Systeme ist nicht nur stark von den Kompetenzen der Nutzer:innen abhängig, sondern birgt mit Blick auf das Tradieren von Diskriminierungsstrukturen und Biases vielfältige Gefahren. Das hat mit der Zusammensetzung der Trainingsdatensätze der Systeme zu tun, aber auch damit, wer den Code schreibt. Generative KI tradiert Stereotype in Text und Bild, sie verstärkt hegemoniale Deutungshoheiten und Ausschlussmuster. Woran liegt das
und wie sehen Lösungsmöglichkeiten aus?

Forum 5: Körper im Code – Künstlerische Forschung zwischen Magie und KI

Charlotte Triebus, Forscherin und Choreographin (NRW)
Simone Schiffer, LWL-Kulturabteilung (Münster)

Ausgehend von Charlotte Triebus‘ künstlerischem Kommentar „Precious Camouflage: The Code“ nimmt das Forum die ethischen und politischen Spannungsfelder zwischen Körper, künstlerischer Praxis und Künstlicher Intelligenz in den Blick. Wo liegen die Klippen, wenn Kunst Räume für Technologien öffnet – und welche Verantwortung entsteht daraus?

Außerdem

Im Foyerbereich der Konferenz gibt es noch mehr Raum für Kreativität und Diskurs.

Was braucht KI in der Kultur zur Entwicklung? Weiterentwicklung des Kulturpolitischen Konzeptes des LWL

Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Münster)
Martin von Berswordt-Wallrabe, Politikberater und Kommunikationsmanager (Münster)

Wie kann KI in Kultureinrichtungen sinnvoll angewendet werden?
Und welche Voraussetzungen benötigen Kultureinrichtungen dafür?
Über diese beiden Fragen möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, um so aus verschiedenen Perspektiven die strategischen Grundlagen für die Nutzung von KI in der Kultur auszuloten.
Diese konzeptionellen Gedanken fließen in die Überarbeitung des Kulturpolitischen Konzeptes des LWL ein. Ihre Ideen und unsere Gesprächsergebnisse sammeln wir direkt vor Ort. Der Stand richtet sich an alle Personen, die Erfahrungen in den Bereichen KI, Strategie und Veränderungsprozessen haben oder sammeln möchten.

Sketch Fix Automat – Zieh ein Gesicht!

Johan Robin und Anja Tchepets (Berlin)

Rein in die Kabine, raus mit einem Porträt: Unser analoger „Fotoautomat“ wird von Hand betrieben – gezeichnet statt geknipst. Schnell, schräg, charmant – und garantiert KI-frei.